Gemeinsam die Region InterFranken nachhaltig voranbringen
Der Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken sprach bei seiner letzten Veranstaltung mit kommunalen und ministerialen Vertretern aus Bayern und Baden-Württemberg sowie mit regionalen Unternehmensvertretern über gemeinsame länderübergreifende Interessen und über die Bedeutung zur Umsetzung des Industrie-/Gewerbeparks InterFranken.
Schillingsfürst, 25.03.2025. Über aktuelle Güterverkehrsthemen diskutierten der bayerische Europaabgeordnete Markus Ferber sowie kommunale und ministeriale Vertreter aus Bayern und Baden-Württemberg mit Unternehmensvertretern aus der Region InterFranken. Der Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken, der zu diesem Workshop eingeladen hat, will mit seinem Vorhaben die Region InterFranken nachhaltig voranbringen. „Gelingen wird dies nur unter Einbezug und dem Zusammenspiel aller wichtigen Akteure des Güterverkehrs sowie kommunaler und ministerialer Vertreter. In unserem Workshop wurde deutlich, dass ein länderübergreifender Austausch zwischen Bayern und Baden-Württemberg von größter Bedeutung ist. Gemeinsame Interessen sprechen klar für die Umsetzung des Industrie-/Gewerbeparks InterFranken und stärken das Bewusstsein für den bedeutenden Gewerbestandort bei den Unternehmen sowie bei den Kommunen über unsere Landesgrenzen hinaus“, fasste Patrick Ruh, Vorsitzender des Zweckverbandes und Erster Bürgermeister der Stadt Feuchtwangen, zusammen.
Nach Begrüßung durch Michael Trzybinski, Erster Bürgermeister der Stadt Schillingsfürst und Stellvertretender Vorsitzender beim Zweckverband, berichtete Patrick Ruh über den aktuellen Stand des geplanten Industrie-/Gewerbeparks und über den bevorstehenden Kick-off für das Projekt „Neubau Güterverkehrszentrum / KV-Terminal InterFranken“. Ruh hob dabei besonders die strategische Lage hervor, da bisher beidseits an der Landesgrenze Bayern-Baden Württemberg keine Terminalinfrastruktur vorhanden ist, um Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. In Kürze werde man mit dem GVZ-Projekt beginnen. Die Planungen der ersten Stufe bilden dann die Grundlage für die weitere Entwicklung und Förderung des Güterverkehrszentrums InterFranken mit Umschlagterminal auf einer Fläche von etwa acht bis zehn Hektar, welches eine tragende Säule bei der nachhaltigen Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft des Standorts bildet.
Der bayerische Europaabgeordnete Markus Ferber ist gerne der Einladung des Zweckverbands InterFranken nach Schillingsfürst gefolgt und diskutierte angeregt mit den Teilnehmern zu Themen der europäischen Verkehrspolitik. „Sie ist ein wichtiger Baustein des europäischen Binnenmarktes, denn der freie Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen kann nur funktionieren, wenn die dazu notwenige Infrastruktur besteht“, so der Politiker. „Deutschland nimmt als Mitgliedstaat in der Mitte Europas eine wichtige Rolle als Transitland für den europäischen Güterverkehr ein. Das Ringen der Europäischen Union um mehr Wettbewerbsfähigkeit macht sich auch im Mobilitätssektor bemerkbar.“
Mit dem Amtsantritt der neuen Kommission haben sich die Prioritäten in Brüssel gewandelt. In der neuen Legislaturperiode müsse man daran arbeiten, gemeinsam mit der Branche realistische Ziele zu erarbeiten und zu erreichen. Dabei wird auch das Thema Technologieoffenheit eine große Rolle spielen. Nach wie vor werden mehr als 50 Prozent der Güter in der EU auf der Straße befördert – Tendenz steigend. Um die Autobahnen zu entlasten, sei es deshalb auch sehr wichtig, mehr Güter auf der Schiene zu transportieren.
Mit Florian Kraschinski, Leiter des Referats für Strategisches Mobilitätsmanagement im Individual- und Güterverkehr beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, und Stefanie Petschko, Referentin im Referat 65 Güterverkehr beim Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, waren auch zwei ministeriale Vertreter aus den beiden Bundesländern mit anwesend. Beide Referenten betonten die Wichtigkeit, dass der Kombinierte Güterverkehr in Bayern wie in Baden-Württemberg über die Landesgrenzen hinweg gestärkt werden müsse und beide Verkehrsministerien dies mit Eigenmitteln neben den Bundesmitteln fördern wollen.
Über seine Erfahrungen bei der Entwicklung eines neuen Rail-Hubs und eines reaktivierten Gleisanschlusses berichtete im Anschluss Daniel Rehm, Fördermittelberater und Projektleiter bei der Denkinger Internationale Spedition GmbH. Das Unternehmen steuert aus der Firmenzentrale in Ehingen, rund 30 Kilometer von Ulm entfernt, nationale und internationale Transporte und erbringt IT- sowie Logistikdienstleistungen. Für sein nachhaltiges Logistikprojekt „Rail-Hub“ wurde dem Mittelständler Ende Oktober in Berlin der begehrte Deutsche Logistik-Preis 2024 verliehen. „Wir haben unsere Schwerlastgüter-Logistik neu durchdacht, um beispielsweise möglichst viel Stahl auf die Schiene zu verlagern und unseren Kunden trotzdem ein hohes Maß an Agilität zu bieten“, erläuterte Daniel Rehm. „Mit diesem Standort können wir nicht nur die Vision realisieren, den Norden mit dem Süden per Bahn zu verbinden. Er bildet gleichzeitig die Basis für intermodale Transporte und kombinierte Verkehre mit Verkehrsentlastungen für die Region und deutlichen CO2-Einsparungen.“
Sehr zufrieden mit der Diskussionsrunde zeigte sich Vorsitzender Patrick Ruh: „Der Besuch des Europaabgeordneten Markus Ferber und der hochrangig besetzte Teilnehmerkreis aus Bayern und Baden-Württemberg zeigt uns, welchen Stellenwert unser Projektvorhaben auf höchster Ebene einnimmt. Wir sind bereit für die nächsten Schritte. Wir werden den Erfahrungsaustausch auch in Zukunft beibehalten und landesübergreifend zusammenarbeiten.“ Moderiert und organisiert wurde die Veranstaltung erneut vom Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien (LKZ Prien GmbH).
Letztendlich ging es allen Beteiligten nicht nur um eine einzelne Lösungsfindung für die regionalen Themen, sondern grundsätzlich für die vielen ähnlich gelagerten, vergleichbaren Fälle in Bayern und Baden-Württemberg auf der letzten Meile im Schienengüterverkehr. Ein gesamtheitlicher Ansatz zur Umsetzung wird deshalb von allen Beteiligten gewünscht.